Fangschuss – Freunde der Jagd

Freunde der Jagd – Folge 23 – Fangschuss I Fallenjagd

Wir empfehlen für den Abfangkorb eine Mindestgröße von 30cm x 30cm x 80cm (BxHxL), somit können wir sicher sein, dass auch ein adulter Fuchs oder Dachs ohne Probleme hineinpasst.
Waffe zum Abfangen, unserer Meinung nach Bedarf es nicht mehr als der Klassichen .22lfb und einem jagdlichen Geschoss. Alles darüber ist unnötig schwer, laut oder womöglich unhandlich. Der Schuss muss sofort tödlich sein, dafür ist zum einen die Treffpunktlage Maßgeben und das Kaliber bzw. Geschoss. Zum anderen wollen wir uns nicht selbst verletzen, etwa durch einen Abpraller am Abfangkorb oder einem Stein der an der Erdoberfläche liegt und auf den ersten Blick nicht sichtbar war. Und als zweites soll unser Abfangkorb intakt bleiben.
Ergänzung zu Waffe
- Wir nutzen eine Büchse im o.g. Kaliber der Firma Anschütz.

Dein Verhalten auf dem Weg zur Falle wie auch an der Falle ist maßgebend für das schnelle, saubere und sichere entnehmen des gefangenen Stück Raubwild.
- An dieser Stelle eine kurze Anmerkung, die Jägersprache ist für uns ein sehr gutes Mittel, präzise Angaben darüber zu machen, was wir gesehen, erlebt oder erlegt haben. Für Nicht-Jäger dagegen mag diese Sprache teilweise derb und alles andere als respektvoll klingen. Das Wort „Stück“ bezeichnet lediglich „Das Tier“ und ist natürlich nicht abwertend gemeint oder zu verstehen. Oft ist es viel weniger differnziert, sobald wir wissen, dass sich ein Fuchs gefangen hat, sprechen wir auch davon und bennen den Fang bei seiner Art – FDJ/JB.

Wie auch bei der Baujagd nähern wir uns der Falle ruhigen Schrittes, vermeiden laute Geräuschen und Verhalten uns ruhig. Unser Gemütszustand sollte, trotz einer berechtigten Freude über den Fang nicht in Übereifer und Euphorie ausarten. Hektik sowie Unsicherheit sind ebenfalls fehl am Platz.
Um einen Fehlfang auszuschließen reicht dem geübten und versierten Fallenjäger ein kurzes „Wind holen“ mit der Nase, allen anderen empfehlen wir einen kurzen Blick mit dem Handy in die Falle. Die meisten Fallenhersteller haben eine Möglichkeit etabliert, dass Handy über einen Schlitz in den Fangraum zu schieben um den Fang kurz zu sichten. Sollte sich, und das passiert gern nach stürmischen Tagen, ein Hase oder ein anderes, nicht jagdbares Stück gefangen haben, können wir es sogleich wieder aus der Falle lassen ohne weitere Unruhe oder Stress zu verbreiten.

Je nach Art und Beschaffenheit der Falle platzieren wir nun den Abfangkorb auf einer Seite der Falle, sichern diesen mit einem Stab und bereiten den Schieber samt Teleskopstange auf der anderen Seite vor, ehe wir die Falle öffnen.
Auch hier, sowie während unseres ganzen Aufenthalts an der Falle, hat das Tierwohl und die Vermeidung von Stress sowie Aufregung oberste Priorität. Das bedeutet, wir forcieren ein zügiges „Drücken“ des z.B. Fuchs in den Abfangkorb. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass das klappern, klatschen oder eine ähnliche Geräuschkulisse nicht dazu beiträgt, den Fuchs zügig und möglichst human zu erlegen. Bitte unterlasst diese Art des „Entnehmen“ aus der Falle.

Auf YouTube gibt es mittlerweile etliche Videos zum Thema Fallenjagd, ebenfalls viele Videos zeigen wie ungeübte und unsicherer Jäger mit der Kurzwaffe, oder auch Langwaffe am Abfangkorb „umherfuchteln“ und dem Tier hektisch von einer Ecke des Abfangkorbs zur anderen Folgen.
Das ist unserer Meinung nach, 1. nicht zielführend und 2. riskiert ihr einen schlechten Schuss.
- Man stelle sich an dieser Stelle die Frage „Warum aus einer Ansitzsituation eine unüberschaubare, hektische Drückjagdsituation auf einer Enge Schneise machen, wenn der Bock doch auf 50m sauber und Breit steht?“ – FDJ/JB

Vor allem als Anfänger und das war zugegebenermaßen jeder einmal von uns, sind wir unfassbar nervös und aufgeregt. In unserem Video versuchen wir euch diesen Gemütszustand näherzubringen bzw. euch darauf vorzubeireten. Daher raten wir auch jedem von euch, so viele Parameter wie nur möglich zu normalisieren und euch einen Ablauf, eine Routine festzulegen nach der Ihr vorgeht. Sobald der Fuchs im Abfangkorb ist spult ihr diese wie ein Uhrwerk ab und gebt euch damit Sicherheit. Zumal gesagt sei, ein Fuchs verhält sich komplett anders als ein Steinmarder oder Waschbär.
Wie folgt geben wir den Fangschuss, in einer Ecke des Abfangkobrs mit der Waffe wartend, halten wir solange Inne bis das Tier sich ruhig in diese begiebt. Oft, zu 90% aller Fälle, „erkundet“ jedes Tier den Korb, die neue Situation um einen möglichen Weg hinaus zu finden.

Der Mensch, der Jäger – Ihr seid dabei das Feindbild Nr.1, bedenkt das dieser Umständ Stress bei jenem Tier erzeugt und mit zunehmender Verweildauer im Abfangkorb steigt. Sollte sich also der Fuchs doch nicht bewegen, sondern in einer anderen Ecke verharren, raten wir euch, langsam und sachte die Position zu verlassen und die Waffe über den Korb hinweg in die neue Position zu bringe. Wichtig ist hierbei des Tempo, zügig aber nicht schnell. Hektik ist während einer jagdlichen Situation niemals von Vorteil. Egal wann.

Den Schuss platzieren wir auf dem Haupt, aufgrund der Nähe zum Wild und großen Trefferfläche des Kopfs ist der Schuss mit sehr guten Gewissen zu vertreten. Nur so ist ein sofort tödlicher Treffer mit dem o.g. Kaliber möglich.
Ist der Schuss erfolgt, tritt ein sofortiger Hirntod ein. Das Groß-, und Kleinhirn sowie der Hirnstamm ist irreversibel geschädigt – bei einem Schuss aufs Haupt werdet ihr jedoch feststellen, dass der Kreislauf noch einige Sekunde „pumpt“. Es ist kein zweiter Schuss nötig wenn der erste ein Volltreffer war. Das Tier spürt durch den Hirntod keinerlei Schmerzen und kann ebenfalls keine weiteren Reize wahrnehmen.
Das sog. Schlägeln, kann jedoch vor allem beim Waschbären länger anhalten (90-120Sek) – Warum können wir an dieser Stelle bis heute nicht beantworten.

Du hast noch nie einen reifen Fuchs abgezogen? Dann schau dir doch dieses Video von uns an: Folge 16

Und wenn du wissen willst, was mit dem Balg passiert und wo du ihn zum gerben abgeben kannst – Schau dir auch dieses Video an: Folge 14